Kultur und Fortschritt

Kultur und Fortschritt

Allgemein akzeptierter Wahnsinn

Philosophische Betrachtung eines spirituellen Gedankens: In manchen Religionen gibt es so etwas wie einen „Gesalbten“ – einen Messias (Moschiach). Diese Person soll ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit für die Menschheit bringen. Gleichzeitig wird in den von diesem Gedankengut betroffenen Religionen ein Glaube des Non-Dualismus vertreten. Alles ist eins. Vorstellbar, als wäre die eigene Haut des Körpers nicht eine Barriere zur Außenwelt, sondern eher die Verbindung zu allem, was sich um eine Person befindet. Menschen, Luft, Bäume, Erde, Planeten, Galaxien – alles ist oder wäre damit ein einziges „Lebewesen“.

Eine solche Vorstellung ist gar nicht so weltfremd. Allgemein ist bekannt, wie sehr wir durch unser Umfeld beeinflusst werden (und wie sehr wir es beeinflussen). Menschen sind absolut ein „offenes System“, auch wenn wir gerne aus manch wissenschaftlicher Sicht als Maschine dargestellt werden. Überträgt man einen solchen Gedanken des Non-Dualen jedoch auf die Symbolik eines Messias, könnte einem folgender Gedanke kommen: Was, wenn die Menschheit als Ganzes ein solch „Gesalbter“ wäre? Wenn durch eine kulturelle Entwicklung – hin zu Verbindung und Einigkeit – ein Messias nicht geboren, sondern sich (endlich) zeigen würde? Wenn durch die Aufgabe von Trennung und Identifikation und durch die Annahme von Verbindung, von essentieller Empathie (nicht anerzogen, sondern echt bzw. essentiell) und etwas, was als „loving kindness“ (liebevolle Freundlichkeit) bezeichnet wird, eine „Erlösung“ entsteht, die schon lange präsent war? Die Leser und Leserinnen, die diese Worte naiv oder utopisch finden, verstehen vielleicht genau aus diesem Grund ihren Wert. Warum – warum wirklich – klingen diese Worte für viele Leser und Leserinnen so „realitätsfern“?

Realität ist etwas Subjektives

Kulturbanause!

Wie würden Mäuse handeln, wenn sie wüssten, wie man Feuer macht? Vielleicht mag das nach einer eigenartigen Frage klingen, bis man versteht, worum es geht. Fortschritt kann unterschiedliche Wege gehen. Die kleinen Nager könnten warme Unterkünfte bauen, Siedlungen errichten, neue Nahrung entdecken und vielleicht Synergien finden, die uns gar nicht so klar gewesen wären. Genauso könnten Mäuse jedoch auch den Bau ihrer Artgenossen in Brand setzen (Dominanz), Fressfeinde ausrotten und sogar dem Menschen – diesem großen zweibeinigen Wahnsinnswesen – ganz schön große Probleme bereiten. Feuer war und ist für den Menschen wohl eine der wichtigsten Entdeckungen überhaupt gewesen. Feuer ist hier wirklich ein gutes Beispiel für Fortschritt. Obwohl man argumentieren kann, dass wir den Prozess des Verbrennens nicht verstanden haben, ist Feuer doch inzwischen für uns etwas Selbstverständliches geworden. Feuerzeuge kann man sich so ziemlich überall kaufen. Das Potential für Zerstörung ist jedoch enorm, wie wir uns selbst wieder und wieder (und wieder) beweisen. Etwas so „Einfaches“ wie Feuer ist auf seine Art und Weise eine Büchse der Pandora. Wie kann man einer so unberechenbaren Spezies wie dem Menschen etwas so Heikles in die Hände geben? Zeus war wohl mit Grund stinksauer auf Prometheus gewesen…

Ist Fortschritt eigentlich etwas, was wir überhaupt wollen? Dafür reicht ein Blick in Richtung Sci-Fi-Markt. Solange Energie für Veränderung besteht, wird sie Veränderung oder Adaption bewirken. Was ist aber Fortschritt, ohne eine entsprechende Entwicklung auf einer kulturellen oder gesellschaftlichen Ebene? Kern-Physik wäre da sicher ein weiteres gutes Diskussions-Thema oder Mobilfunk und das Internet. Zu welchen Dingen sind wir in der Lage, wenn wir eine nächste große Entdeckung machen? Wichtiger wäre aber eher die Frage, ob wir überhaupt zu neuen großen Entdeckungen fähig wären, solange wir nicht gesellschaftlich mithalten können.

Die Schutzherrschaft der Angst

Weiß man in etwa, wohin man zu blicken hat, wird einem schnell deutlich, dass wir schon seit vielen Jahren die nächsten großen Entdeckungen gemacht haben. Jede von ihnen wäre dazu in der Lage, eine unvorstellbare Menge an Dingen auf den Kopf zu stellen. Die Medizin, Infrastruktur, Kommunikation, Agrikultur, Energieverwendung und so viel mehr würden auf vielen Ebenen besser laufen. Eigentlich müsste man sich an den Kopf fassen! Die Welt könnte schon lange einen so gewaltigen Schritt nach vorne gemacht haben. Bis einem klar wird, dass die gleichen Erfindungen eine so dermaßen grausame Seite haben können, dass einen bei der Vorstellung alleine nicht nur Angst, sondern schon Übelkeit ergreift. Oft wird eine Lobby, eine rigide Regierung, Politik etc. dafür kritisiert, dass sie einen dominanten Daumen auf alles haben. An sich könnte man dafür durchaus dankbar sein. Solange wir weiterhin eine Gesellschaft sind, die in erlernter Hilflosigkeit und mit Kopfschütteln sich über Missstände aufregt und nicht handelt, ist es wohl auch besser so. Wir wüssten nicht mal, wie wir zu handeln hätten. Politik, Lobbies und eine rigide Regierung sind Resultate einer Gesellschaft. Solange wir weiterhin eine Gesellschaft sind, die Hautfarbe oder Abstammung auch nur in irgendeiner Art und Weise relevant findet, ist es wohl auch besser so. Die AfD ist für Deutschland spezifisch ein recht aktuelles Beispiel. Auf der ganzen Welt gibt es hier jedoch weit mehr und weit schlimmere Fälle, über die derzeit nicht so lautstark berichtet wird. Solange wir weiterhin eine Gesellschaft sind, die eine gesunde Art der Selbstaufgabe als unrealistisch betrachtet, ist es wohl auch besser so. Solange wir unseren Raum mit uns selbst füllen, können wir bestenfalls egoistische Liebe empfinden. Raum für andere zu machen, scheint noch immer so schwer zu sein für viele Menschen. Größtenteils wohl aus einer gesellschaftlichen Prägung heraus. Verantwortung trägt man allerdings selber für die eigene Handlung. Selbst Toilettenpapier ist derzeit wertvoller als unser Gegenüber. Psychologische Erklärungen für gesellschaftliche Anpassung und Herdentrieb sind nett, jedoch eher eine Fassade der Rechtfertigung. Solange wir den Menschen des Menschen Wolf sein lassen, treten wir uns auf unsere eigenen Füße. Angst ist eine „wundervolle Erfindung“. Sie schützt uns davor, uns selbst zu vernichten und prüft uns gleichzeitig auf vielen Ebenen, ob wir für einen nächsten Schritt bereit wären. Ohne es zu wissen, bewahren wir uns durch Zweifel vor Zerstörung, während wir uns gleichzeitig von Fortschritt fernhalten. Wie ein Kind, das vom 10-Meter-Turm aus nach unten blickt. Wie lange ein solcher Zustand der Anspannung und Kontraktion jedoch bestehen bleibt, ist oft schwer zu sagen. Wie er sich entlädt, ebenfalls.

Warum glauben so viele, dass (persönliche) Entwicklung durch eine Art Kraft-Akt und durch mentale oder andere Arten der Gewalt entsteht? Oder ist das auch nur wieder ein weiteres Hindernis, das uns vor uns selbst schützt?

Nur jemand, der…

Sich darüber zu beschweren, dass Menschen sich beschweren und bestenfalls durch einen Artikel zu „handeln“ ist eine seltsame Art der Comedy. Auch ist es arrogant zu meinen, dass man andere Menschen verändern könne oder überhaupt davon auszugehen, es besser zu wissen. Wie geht man dann aber an diese ganze Sache heran? In einem Vortrag des letzten Jahrhunderts brachte ein beeindruckend redegewandter Mann – Alan Watts – einen so simplen und doch so mächtigen Satz hervor. „Nur jemand, der interessiert ist, ist interessant. Nur jemand, der fasziniert ist, fasziniert.“ Übertragen auf erstaunlich viele Aspekte, bieten diese doch ziemlich unspektakulär erscheinenden Worte eine wundervolle Lösung an. Menschen beeinflussen ihr Umfeld. Entwickel dich selbst und sieh zu, was passiert.

Nur jemand, der ehrlich zu sich selbst ist, findet Wahrheit

Nur jemand, der liebevoll ist, kann geliebt werden

Nur jemand, der hell strahlt, kann andere erleuchten

Nur jemand, der sich verändert, kann verändern

Vielleicht ist der Gedanke des non-dualen „Alles ist Eins“ gar nicht so falsch, wie gerne gedacht wird. Vielleicht handeln wir irgendwann aus uns selbst heraus für andere als eine Norm. Vielleicht sehen wir uns alle irgendwann lediglich als Menschen, statt als Deutsche, Afrikaner oder Asiaten (oder was auch immer). Vielleicht lernen wir irgendwann, wirklich zuzuhören und nicht zu interpretieren. Gnade uns, wenn Fortschritt irgendwann unsere kulturelle Veränderung erzwingen muss. Wenn es so sehr knallt, dass Relationen sich verschieben müssen. Vielleicht können irgendwann Philosophie, Intuition, Kognition und Wissenschaft einander wieder in die Augen blicken und lächeln.

Moritz von der Borch

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Warum Trinkgeld?

All die Informationen, die ich – übrigens neben meiner normalen Berufstätigkeit – auf dieser Seite für euch aufbereite und zur Verfügung stelle, sind immer das Ergebnis von sehr arbeitsintensiven Tagen oder gar Wochen -> für Recherche (Studien, Interviews,..), Formulieren, Gegenlesen, etc… Alternativ könnte ich mein so erarbeitetes Wissen natürlich auch (..und lukrativer..) ausschließlich in meiner Eigenschaft als Personal Consultant in Einzel-Beratungen weitergeben.

Das ist aber nicht mein Ansatz! Mir ist vor allem auch wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen, die von den hier gesammelten Informationen, von der Kenntnis über wissenschaftlich neu gefundene Resultate und ihre Konsequenzen profitieren könnten.

Damit die Informationen weiterhin für euch frei zugänglich bleiben können, ohne dass ihr alle fünf Sekunden von Pop-Ups belästigt werdet, gehe ich andere Wege.
Beispiel: Produkte, die ich persönlich empfehlen kann, werden hier mit Vorteil für jeden und Nachteil für keinen angeboten.
Das heißt: Wenn ihr über meine Site einkauft – also, wenn ihr z. B. eine Empfehlung auf meiner Site anklickt (Bücher, Brille, etc..) und auf der dann neu geöffneten Website anschließend in Kontinuität einkauft (dabei muss es sich  n i c h t  um das von mir empfohlene Produkt handeln..), profitiere ich und das ganz ohne irgendeinen Nachteil für euch.
Als Faustregel zum sog. Trinkgeld gilt in Deutschland:
„Man sollte, muss aber nicht. Einigkeit besteht aber darüber, dass es für gute Leistung auch ein gutes Trinkgeld geben sollte.“

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